Obersteirische Rundschau, 8. / 9. März 2023, Ausgabe Mürztal-Waldheimat

Seite 24 8./9. März 2023 WERBUNG www.rundschau-medien.at JAGD & WALD Mürztal. Das Thema Jagd ist zunehmend stark von Frauen geprägt. Deutlich zeigt sich das beispielsweise im Mürztal, wo die Jägerinnen besonders aktiv auftreten. Rund 40 Frauen versammelten sich unlängst zum Jägerinnenstammtisch im Gasthaus Kaiserschmorr’n in KrieglachFreßnitz. „Vier bis fünf Mal im Jahr kommen wir in so großer Runde zusammen“, sagen Angelika Fraiß und Brigitte Schneidhofer, bei denen viele Fäden der Aktivitäten der Jägerinnen aus den Jagdschutzvereins-Zweigstellen Kindberg und Mürzzuschlag zusammenlaufen. Treffen und Seminare. Im Jahr 2014 wurde das Netzwerk der Jägerinnen im Mürztal in dieser Form wiederbelebt. „Es gab davor schon einmal viele Aktivitäten, zwischenzeitlich war’s dann ein wenig eingeschlummert, und jetzt ist wieder viel Dynamik drin“, freuen sich Fraiß und Schneidhofer. Neben den Stammtischen gibt es auch weitere Veranstaltungen, ein starkes Thema dabei ist das Wildbret mit Koch- und Servierkursen, an welchen immer wieder auch NichtJägerinnen und Nicht-Jäger teilnehmen. „Das Wildbret ist ja die eigentliche Trophäe“, sagt Angelika Fraiß. Möglichkeiten bieten. Ein wesentlicher Zweck des Netzwerks liege auch darin, Frauen die aktive Jagd zu ermöglichen. „Wenn man sich regelmäßig trifft, redet man sich auch leichter zusammen, hin und wieder gemeinsam im Revier unterwegs zu sein“, sagen Fraiß und Schneidhofer, „dass Frauen zwar die Prüfung ablegen, der Jagd dann aber doch wieder verlorengehen, möchten wir damit ein Stück weit verhindern.“ Und damit setzen die beiden sehr früh an, auch angehende Prüfungskandidatinnen werden bereits zu den Stammtischen eingeladen. Landesweite Spuren. „Frauen haben einen großen Einfluss auf die Jagd, sie sehen auch vieJägerinnen-Stammtisch im Wirtshaus „Kaiserschmorr’n“ in Freßnitz, vorne links und re ERFOLG REICHE FRAUEN IN DER REGION Halali auf die einst männliche Domäne Das steirische Jägerinnendirndl ist stark von Mürztaler Ideen geprägt. Grafik: Steir. Heimatwerk „Jagd bedeutet auch perma Bilanz über das Jagdjahr Mürztal. Nahezu punktgenau erfüllt sind die Abschusspläne 2022/23 im Jagdbezirk Mürzzuschlag. Auf der Jagdstrecke blieben insgesamt 2895 Rehe, 314 Stück Rotwild, 287 Gämsen, vier Birk- und zwei Auerhähne, zwei Murmeltiere und eine Steingeiß. Die Stückzahlmäßig größte Abweichung gab es bei den Gämsen, aber auch da sind knapp 90 Prozent erreicht. Ohne festgesetzten Abschuss, weil nicht als Bestandswild geführt, sind Schwarz- und Muffelwild, es wurden 93 Wildschweine und neun Wildschafe erlegt. Häufigste Verkehrsopfer unter den Wildtieren waren abermals Rehe, 140 kamen auf der Straße ums Leben. Mürztal. Hannes Fraiß und Martin Spreitzhofer über Herausforderungen an die Jägerschaft. Die Änderung des Klimas und damit auch ein Wandel in der Vegetation sowie der anhaltend große Druck auf den LebensZweigstelle des Jagdschutzvereines Martin Spreitzhofer. „Ob es um die Kommunikation mit Freizeitnutzern geht oder um die Zusammenarbeit mit den Forstwirten – es tun sich laufend neue Zugänge auf“, so Spreitzhofer. „Ein großer Schwerpunkt ist der sogenannte Wald der Zukunft. Wenn im Bestreben, die Forstbestände klimafit zu machen, neue Baumarten Einzug halten, bedeutet das auch ein anderes Verbissverhalten des Wildes“, sagt Fraiß. Doch auch unabhängig von Neubepflanzungen durch den Menschen ändere sich das Nahrungsangebot für einzelne Wildarten, und nicht Bezirksjägermeister Hannes Fraiß (li.) und Jagschutzvereinsobmann Martin Spreitzhofer. Foto: KD raum durch verstärkte Freizeitnutzung haben wesentlichen Einfluss auf die Tätigkeit der Jägerinnen und Jäger in der Region. „Das heißt, die Jagd bedeutet auch permanentes Lernen“, sagen der Mürzzuschlager Bezirksjägermeister Hannes Fraiß und der Obmann der Mürzer

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