Obersteirische Rundschau, 19./20. November 2025, Ausgabe Mürztal-Waldheimat

| LOKALES 2 19./20. November 2025 Bruck. Die seit 1946 bestehende Brucker Unternehmensgruppe Heidenbauer hat für ihre vier Tochterfirmen Heidenbauer Edelstahl, Heidenbauer Dach & Wand, Heidenbauer Aluminium und Heidenbauer Stahl & Tragwerk Insolvenzanträge beim Landesgericht Leoben eingebracht. Laut dem Alpenländischen Kreditorenverband AKV geht es um Passiva von insgesamt 63 Millionen Euro, mehr als die Hälfte davon in der Aluminium GmbH, denen freie Aktiva in der Höhe von weniger als einer Million gegenüberstehen. Für die Unternehmensbereiche Aluminium und Stahl & Tragwerk wurden Konkursanträge eingebracht, eine Fortführung bzw. Sanierung wird grundsätzlich angestrebt. Für die Bereiche Edelstahl und Dach & Wand liegen Sanierungsplanvorschläge mit Quoten von 20 bzw. 30 Prozent vor, zahlbar jeweils binnen zwei Jahren. In den vier von den Insolvenzen betroffenen Betrieben sind laut AKV 129 Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer beschäftigt. Heidenbauer stellte vier Insolvenzanträge Obersteiermark. Böhler Bleche in Mürzzuschlag verliert ein Viertel der Leute, bei VA Tubulars in Kindberg wird eine Schicht gestrichen. Seit einigen Wochen wurde heftig über die Zukunft des Voestalpine-Produktionsstandorts Böhler Bleche in Mürzzuschlag spekuliert. Im Zuge der Bilanzpressekonferenz über die Halbzeitergebnisse des Geschäftsjahres 2025/26 gab die Konzernführung unlängst erste konkrete Anhaltspunkte preis. Mehr als 100 in Mürz. In Mürzzuschlag werde man in etwa ein Viertel der Arbeitsplätze abbauen, sagte Vorstandsvorsitzender Herbert Eibensteiner. Bei aktuell 450 Beschäftigten bedeutet das die Streichung von 110 bis 120 Jobs. Der Standort bleibe jedenfalls bestehen und werde sich stärker auf Spezialprodukte konzenVoestalpine baut im Mürztal trieren. Das in Mürzzuschlag eingeleitete „Strategieprojekt“ läuft noch bis Jahresende. Mehr als 200 in Kindberg. Ein noch massiverer Job-Einschnitt als in Mürzzuschlag steht bei Voestalpine Tubulars in Kindberg ins Haus. Aufgrund stark zurückgegangener Mengen, bedingt unter anderem durch niedrige Ölpreise und die Zollpolitik am Hauptabsatzmarkt USA, wird im Rohrwerk ab Jänner eine ganze Schicht gestrichen. Davon werden voraussichtlich mehr als 200 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer betroffen sein. Denn der Konzern bezifferte die Gesamtanzahl der StelWas es wiegt Ja, wir hatten definitiv schon Einstiegsseiten, die mehr Optimismus versprühten als die in dieser Ausgabe. Die nebenstehenden Wirtschaftsmeldungen aus dem Bezirk Bruck-Mürzzuschlag gehören zu jener Sorte Geschichten, die wir zwar auch klipp und klar erzählen, aber weniger gern. Aber was es wiegt, das hat’s. Und in Bezug auf Böhler Bleche ist es – so seltsam das ad hoc klingen mag – schon einmal etwas wert zu wissen, was es denn eigentlich wiegt. Denn die Spekulationen der vergangenen Wochen, sie reichten je nach Stammtischlaune bis hin zum drohenden kompletten Abzug aus Mürzzuschlag, waren für alle direkt oder mittelbar Betroffenen zermürbend. Darauf, dass es Kindberg letztlich in höherem Ausmaß treffen würde als Mürzzuschlag, hatte die Gerüchteküche in der Form nicht vorbereitet. Als 2019 vom zwischenzeitlichen Vier- auf den regulären Dreischichtbetrieb zurückgefahren wurde, sind andere Unternehmen aus der Region um frei werdende Arbeitskräfte aus dem Rohrwerk Schlange gestanden. Das ist diesmal nicht der Fall. Wollen wir den Vorstand beim Wort nehmen, was Sozialplan und Unterstützung durch die Stiftung betrifft! Der Autor. Karl Doppelhofer karl.doppelhofer@rundschau-medien.at Kommentar 20 Das ist los! Veranstaltungsübersicht für die Region. 44 Kleinanzeigen, Impressum auf Seite 47. 63 Service in der Rundschau, Standesmeldungen ab 62. 38 Die Stadt Frohnleiten startet in den Advent. Diesmal in der Rundschau 42 Gesehen und gefahren: der neue Citroen C3 Aircross. 48 Leobens Handballer bleiben ungeschlagen. Fotos: Schiffer, MaW, Edegger

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