Seite 26 22./23. Oktober 2025 www.rundschau-medien.at JAGD UND WALD So schmeckt der Obersteiermark. Jäger und Hobbykoch Martin Luh verrät sein Rezept für Rehfilet mit Speckfisolen. Seine Leidenschaften fürs Jagen und fürs Kochen hat Martin Luh aus Tragöß-St. Katharein im Kochbuch „Einfach.so.wild“ kombiniert. Das Buch enthält 60 Schritt für Schritt bebilderte Rezepte von Basics wie Wildfonds über Vor- und Hauptspeisen bis zu Beilagen. Für die Rubrik „afoch guat“ durften wir uns das Filet vom Reh mit Speckfisolen abschauen. Das Fleisch dafür, Rückenfilets zu 150 Gramm pro Portion, kommt am besten 45 Minuten vor der Zubereitung aus dem Kühlschrank und wird von Sehnen und Häuten befreit. Gleichzeitig können die Fisolen in kochendem Salzwasser 45 Minuten garen. Genügend Zeit, Zwiebel klein und Speck in feine Stifte zu schneiden. Die Erdäpfel, nach Lust und Laune mit oder ohne Schale, werden in zwei bis drei Zentimeter große Stücke geschnitten und in einer Schüssel mit Olivenöl, granuliertem Filet vom Reh mit Speckfisolen Zutaten für 2 Portionen • 300 g Rückenfilets vom Reh • 300 g Fisolen • Salz • 1 kleine Zwiebel • 100 g Jausenspeck • 400 g Kartoffeln festkochend • 2 Knoblauchzehen • 1 EL Olivenöl • 1 TL Knoblauch granuliert • 1 EL Rosmarin • 1 MSP Paprikapulver edelsüß • 3 EL Speiseöl Tipp von Martin Luh: Vorgewärmte Teller verwenden, damit das Fleisch nicht zu rasch abkühlt. Vorbereitung: 45 Minuten Garzeit: 20 Minuten Schwierigkeit: Bestellmöglichkeit für das Buch auf www.einfachsowild.at Jäger, Koch und Autor Martin Luh gibt Tipps für die „wilde Küche“. Foto: Luh Fleisch, Fisolen, Zwiebel, Speck, Erdäpfel: Obwohl das Rezept komplett mit Beilagen daherkommt, ist es auch für weniger Geübte leicht nachzukochen. Fotos: Luh „Wildunfälle sind kein Randthema“ Steiermark. Wenn sich die Blätter färben, steigt wieder das Risiko von Unfällen mit Reh, Wildschwein & Co. Der Herbst ist jedes Jahr aufs Neue eine Hochrisikozeit für Unfälle mit Wildtieren. Im Schnitt ereignen sich österreichweit acht Wildunfälle pro Stunde. Allein im Jahr 2023 wurde dabei ein Schaden in der Gesamthöhe von rund 140 Millionen Euro verursacht, darüber hinaus wurden 150 Menschen verletzt. Oft unterschätzt. Die Auswirkungen eines Wildunfalls werden oft unterschätzt. Wird etwa ein 17 Kilogramm schweres Reh mit Tempo 50 angefahren, wirkt es mit einem Aufprallgewicht von 425 Kilogramm. Ein 80 Kilo schweres Wildschwein wiegt bei derselben Geschwindigkeit rund zwei Tonnen, soviel wie ein Nashorn. Bei Tempo 130 multipliziert sich das Gewicht eines Wildtieres sogar mit dem Faktor 180. Drei Höhepunkte. Wildunfälle häufen sich vor allem zu drei Jahreszeiten: im April und Mai, wenn die Rehe um die Reviere kämpfen, zur Brunftzeit im August und im Herbst, wenn sich durch die Erntezeit der Lebensraum für viele Tiere praktisch über Nacht dramatisch verändert. Ein weiterer gefährlicher Faktor sind falsch platzierte Blühstreifen entlang von Straßen. Diese ziehen neben Insekten auch Wildtiere an und locken sie so direkt auf die Fahrbahn. Verstärkt wird die Gefahr außerdem durch stetig schrumpfenden Lebensraum. Gegenmaßnahmen. In der Steiermark zeigt das Projekt „Wildtierschutz und Verkehrssicherheit“, wie moderne Technik helfen kann. Durch gezielten Einsatz von Reflektoren, akustischen Warnern und Geruchsabschreckung konnte die Zahl der Wildunfälle in der Nacht um 40 bis 70 Prozent gesenkt werden, in manchen Revieren sogar um bis zu 90 Prozent. Bewusstsein gefragt. „Wildunfälle sind kein Randthema, sie betreffen Sicherheit, Tierwohl, Emotionen und Ökologie gleichermaßen“, sagt Landesjägermeister Franz Mayr-MelnhofSaurau. „Die gute Nachricht: Es gibt Lösungen, aber diese brauchen Wissen, Technik und vor allem Bewusstsein – von Politik, Jägerschaft, Verkehrsexperten und jedem einzelnen Autofahrer.“ Ein Wildunfall ist schnell passiert, die Auswirkungen sind oft erheblich. F.: Landesjägerschaft
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