Obersteirische Rundschau, 6./7. August 2025, Ausgabe Mürztal-Waldheimat

Seite 8 6./7. August 2025 LOKALES WERBUNG www.rundschau-medien.at Ihr Notar, Ihr sicherer Zugang zum Recht Kapfenberg. Das österreichische Erbrecht „reserviert“ bestimmten nahen Angehörigen (Nachkommen und Ehegatten/ eP) einen Mindestanteil am Vermögen einer verstorbenen Person, den sog. „Pflichtteil“. Unter bestimmten Voraussetzungen besteht die Möglichkeit, den Pflichtteil letztwillig auf die Hälfte zu mindern. Eine erfolgreiche Minderung des Pflichtteils führte nach alter Gesetzeslage dazu, dass der Pflichtteilsschuldner (die Verlassenschaft bzw. in weiterer Folge der Erbe) davon profitierte, weil er weniger Pflichtteil zu zahlen hatte. Nach „neuer“ Rechtslage (gültig für Sterbefälle ab 01.01.2017) ist fraglich, wer überhaupt von einer erfolgreichen Minderung des Pflichtteils profitiert. Der Testamentserbe kann daher bei angeordneter Pflichtteilsminderung in bestimmten Konstellationen zugleich mit mehreren Pflichtteilsforderungen (und damit drohenden Pflichtteilsprozessen) konfrontiert sein. Eine Pflichtteilsminderung sollte daher aktuell nur nach fachmännischer Beratung angeordnet werden. Haben Sie bereits letztwillig eine Pflichtteilsminderung verfügt, empfiehlt sich daher jedenfalls eine Überprüfung Ihres Testamentes. Für nähere Auskünfte: Wiener Str. 29, 8605 Kapfenberg Tel. 03862/28800-0 office@notariat-kapfenberg.at Notariatskandidatin Mag. Mariella Moser, BSc MSc. Foto: Mühl Artenschutz gehört für Obersteiermark. Die Woche der Landwirtschaft stand heuer im Zeichen der Biodiversität. Denn nachhaltig bestellte Flächen, ob Grünland, Acker oder Forst, sind Garanten für die Artenvielfalt. Rund 28.000 Hektar, das ist mehr als die doppelte Fläche der Landeshauptstadt Graz, sind in der Steiermark als Biodiversitäts- und Naturschutzflächen ausgewiesen. „Was unsere Bäuerinnen und Bauern damit für Umwelt und Artenvielfalt leisten, und zwar freiwillig, ist von unschätzbarem Wert für das ganze Land und für jeden einzelnen von uns“, sagt der Präsident der steirischen Landwirtschaftskammer Andreas Steinegger. Je nach Ausrichtung des Betriebs geschieht das auf unterschiedlichste Weise, etwa durch Begrünung im Ackerbau, durch Mahdverzicht auf Teilflächen im Grünland oder gezielte Lebensraumschaffung in der Waldbewirtschaftung. Somit spiegeln die Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität auch die Vielfalt der steirischen Land- und Forstwirtschaft wider. Seit 30 Jahren wird der aus Schutzmaßnahmen resultierende Minderertrag in Österreich durch das europaweit einzigartige Öpul-Programm gefördert, unterstützt von der EU, dem Bund und den Bundesländern. Vielfalt durch Bewirtschaftung. Gar mehr als die Hälfte seiner Flächen hat der Michlbauerhof der Familie Holzer in Neuberg für den Naturschutz ausgewiesen. Der Betrieb war Gastgeber des regionalen Medientermins für den Bezirk Bruck-Mürzzuschlag anlässlich der Woche der Land- und Forstwirtschaft. Zu Gast waren der Bezirksobmann der Landwirtschaftskammer Johann Eder-Schützenhofer, Bezirksbäuerin Elisabeth Hörmann, Andreas Rinnhofer, Betriebswirtschaftsberater und designierter Kammersekretär der Bezirkskammer Obersteiermark, und der Leiter der Forstlichen Ausbildungsstätte Pichl Martin Krondorfer. Familie und Betrieb. Der Hof unter der Führung von Manfred Holzer, Ehefrau Brigitte und Junior Fabian ist seit dem 15. Jahrhundert dokumentiert, seit 1693 im Familienbesitz und heute sehr vielfältig aufgestellt. Die drei Hauptsäulen sind Rinderzucht, Forst und Tourismus. „Es gibt da ja den bekannten Melkschemel-Vergleich“, sagt Manfred Holzer, „was drei Haxen hat, kann nicht wackeln.“ Zum Betrieb gehören 200 Hektar Forst, zu gut 50 Prozent Schutzwald im Quellschutzgebiet der Stadt Wien. Weiters 65 Hektar Grünland, in etwa die Hälfte davon sind zugepachtete Flächen im Umkreis von 20 Kilometern. Seit 30 Jahren widmet sich der Michlbauer der Zucht von Murbodner Rindern in Mutterkuhhaltung, die Herde ist rund 100 Tiere stark. Im Sommer tummeln sich zudem auch bis zu 30 Pferde auf den Weiden, dazu noch eine kleine Schafherde. Weithin bekannt ist der Hof als „Tor zur Schneealpe“ mit Appartmentvermietung und dem Betrieb der Mautstraße hinauf zum Parkplatz Kohlebnerstand. Aktive Bewirtschaftung. Auf ausgewiesenen Umweltflächen wird teils später gemäht, teils überhaupt auf einen zweiten Schnitt verzichtet. Im Forst hat die Waldrandgestaltung mit Sträuchern hohen Stellenwert, zudem setzt die Familie Holzer stark auf Naturverjüngung. „Zu 95 Prozent kommt der Bestand von selber nach, von Fichte über Tanne bis Buche und Ahorn“, so Manfred Holzer, „allein die Lärche bringen wir durch Besatz ein.“ Wald ist artenreich. Was die Bewirtschaftung für die Artenvielfalt im Forst bedeutet, hat die Ausbildungsstätte Pichl gemeinsam mit Präsentierten das Motto der Woche der Landwirtschaft: Kammerpräsident Andreas Steinegger flankiert von Kammerdirektor Werner Brugner und Vizepräsidentin Maria Pein. Foto: LK/Danner Im Bild oben Manfred und Fabian Holzer mit Murbodner Rindern im Stall des Michlbauerhofes. Im Bild rechts das Duo beim Medientermin am Fuß der Schneealpe gemeinsam mit Elisabeth Hörmann, Johann Eder-Schützenhofer, Martin Krondorfer und Andreas Rinnhofer (v. li.). Fotos: KD

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