Seite 36 28./30. Mai 2025 LOKALES www.rundschau-medien.at St. Michael. Ein BiomasseHeizkraftwerk im Container- format feierte in St. Michael Weltpremiere. Beim Stahl- und Behälterbauer Estet in St. Michael wurde die erste Pilotanlage eines Heizkraftwerks im Kleinformat gebaut, das – zumindest über Umwege, siehe weiter unten – mit Grünschnitt und Restholz befeuert werden kann. Das vom niederösterreichischen StartUp Corbofix mit Unterstützung des aus Vietnam stammenden Unternehmers Doan Minh Tu entwickelte Kraftwerk findet in einem Standard-LKW-Container Platz, würde sich also künftig speziell für den mobilen Einsatz bzw. auch zur Ergänzung bereits bestehender Heizanlagen anbieten. „So könnte beispielsweise eine Gemeinde mit dem eigenen Grünschnitt ihr Schulhaus beheizen“, sagte Corbofix-Geschäftsführer Christian Steinbrecher bei der Präsentation der Anlage. Den Erstbetrieb wird es am Geburtsort geben, wie EstetGeschäftsführerin Helga Stadler sagte: „Langfristig streben wir für unser Unternehmen Energieautarkie an. Mit dieser Technologie können wir unsere Produktionsabfälle wie Palettenreste oder auch Grünschnitt verwerten und schaffen es gleichzeitig, unsere hohen Energiekosten zu reduzieren.“ Um den Wärmebedarf des ganzen Betriebs mit Corbofix zu decken, würde es in der Folge noch vier bis fünf weitere Anlagen brauchen, räumte Stadler ein. Der eine Container bringt rund 15 Kilowatt thermische Leistung, wobei vier Kilowatt Eigenbedarf sind und elf als tatsächlicher Output zur Verfügung stehen. Der Eigenbedarf geht in ein Pyrolyse-Verfahren („Zerlegung durch Hitze“), mit dem Biogas direkt im Container erzeugt wird. Ausgangsstoff dafür wiederum ist eine basische Flüssigkeit, die in einem ebenfalls von Corbofix entworfenen Prozess eben aus Grünschnitt, Sägespänen oder gehäckseltem Altholz gewonnen wird – der eingangs erwähnte Umweg. Die etwas größere Anlage für diesen ersten Schritt ebenfalls auf Containerformat zu schrumpfen, nennt Steinbrecher als eines der künftigen Ziele. Dann könnte allenfalls beides im Paket auch kompakt direkt nebeneinanderstehen. Links: Der Container, in dem die Pilotanlage verbaut ist. Oben: Potenzielle Ausgangsstoffe sind Grünschnitt und Holzspäne. Fotos: KK, Fiedlerphoto Helga Stadler, Christian Steinbrecher und Doan Minh Tu bei der Präsentation des Kompakt-Heizkraftwerks. Foto: Fiedlerphoto Kompaktkraftwerk verfeuert Reststoffe In Gedenken an das Kriegsende Bruck. Mit einer Reihe von Veranstaltungen erinnerte das Brucker Stadtmuseum heuer an das Kriegsende und die Befreiung vor 80 Jahren. Neben mehreren Vorträgen von Historikern standen dabei auch diverse Workshops und Schulprojekte sowie ein jugendkulturelles Befreiungsfest auf dem Programm. Auf besonders großes Teilnehmerinteresse stieß auch eine Gedenkfeier bei den Stolpersteinen für die Unternehmerfamilie Hofmann, die 1938 vom nationalsozialistischen Regime enteignet und verfolgt wurde. Gegenwärtig arbeiten außerdem Maturant- Innen des Brucker Gymnasiums gemeinsam mit dem Künstler Florian Lercher an einem Gedenkzeichen für den Todesmarsch ungarisch-jüdiDie Gedenkfeier bei den Stolpersteinen für die Familie Hofmann stieß auf großes Teilnehmerinteresse. Foto: Fladischer scher Zwangsarbeiter von der burgenländisch-ungarischen Grenze nach Mauthausen. Das Projekt wird vom Nationalfonds der Republik Österreich gefördert.
RkJQdWJsaXNoZXIy NDA0ODA=