Obersteirische Rundschau, 28./30. Mai 2025, Ausgabe Leoben

Seite 6 28./30. Mai 2025 LOKALES www.rundschau-medien.at St. Michael. Ein BiomasseHeizkraftwerk im Container- format feierte in St. Michael Weltpremiere. Beim Stahl- und Behälterbauer Estet in St. Michael wurde die erste Pilotanlage eines Heizkraftwerks im Kleinformat gebaut, das – zumindest über Umwege, siehe weiter unten – mit Grünschnitt und Restholz befeuert werden kann. Das vom niederösterreichischen StartUp Corbofix mit Unterstützung des aus Vietnam stammenden Unternehmers Doan Minh Tu entwickelte Kraftwerk findet in einem Standard-LKW-Container Platz, würde sich also künftig speziell für den mobilen Einsatz bzw. auch zur Ergänzung bereits bestehender Heizanlagen anbieten. „So könnte beispielsweise eine Gemeinde mit dem eigenen Grünschnitt ihr Schulhaus beheizen“, sagte Corbofix-Geschäftsführer Christian Steinbrecher bei der Präsentation der Anlage. Den Erstbetrieb wird es am Geburtsort geben, wie EstetGeschäftsführerin Helga Stadler sagte: „Langfristig streben wir für unser Unternehmen Energieautarkie an. Mit dieser Technologie können wir unsere Produktionsabfälle wie Palettenreste oder auch Grünschnitt verwerten und schaffen es gleichzeitig, unsere hohen Energiekosten zu reduzieren.“ Um den Wärmebedarf des ganzen Betriebs mit Corbofix zu decken, würde es in der Folge noch vier bis fünf weitere Anlagen brauchen, räumte Stadler ein. Der eine Container bringt rund 15 Kilowatt thermische Leistung, wobei vier Kilowatt Eigenbedarf sind und elf als tatsächlicher Output zur Verfügung stehen. Der Eigenbedarf geht in ein Pyrolyse-Verfahren („Zerlegung durch Hitze“), mit dem Biogas direkt im Container erzeugt wird. Ausgangsstoff dafür wiederum ist eine basische Flüssigkeit, die in einem ebenfalls von Corbofix entworfenen Prozess eben aus Grünschnitt, Sägespänen oder gehäckseltem Altholz gewonnen wird – der eingangs erwähnte Umweg. Die etwas größere Anlage für diesen ersten Schritt ebenfalls auf Containerformat zu schrumpfen, nennt Steinbrecher als eines der künftigen Ziele. Dann könnte allenfalls beides im Paket auch kompakt direkt nebeneinanderstehen. Links: Der Container, in dem die Pilotanlage verbaut ist. Oben: Potenzielle Ausgangsstoffe sind Grünschnitt und Holzspäne. Fotos: KK, Fiedlerphoto Helga Stadler, Christian Steinbrecher und Doan Minh Tu bei der Präsentation des Kompakt-Heizkraftwerks. Foto: Fiedlerphoto Kompaktkraftwerk verfeuert Reststoffe Junge Ideen für die Stadt Eisenerz. 15 Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren nahmen an einem „Polit-Talk“ teil, der erstmals in Eisenerz durchgeführt wurde. Sie trafen dabei auf VertreterInnen verschiedener Fraktionen der Gemeindepolitik, um gemeinsam zentrale Themen der Stadt zu diskutieren und auch eigene Ideen einzubringen. Die Gesprächspartner Christoph Götzenbrugger-Hambammer (ÖVP), Andreas Swoboda (SPÖ) und Harry Gölz (FPÖ) zeigten sich vom Engagement der jungen Gäste beeindruckt. Nur wenige Tage später beschäftigten sich erneut 15 Jugendliche aus verschiedenen Schulen im Rahmen der Politikwerkstatt „Mitmischen“ mit den Fragen, wie eine Gemeinde funktioniert und in welcher Form Jugendliche dabei mitreden können. Bürgermeister Thomas Rauninger begrüßte im Sitzungssaal, anschließend gab es Stationen zu den Themen Demokratie, Gesetzgebung und Kommunale Strukturen sowie einen Rundgang durchs Haus, unter anderen zu Stadtamtsdirektor Thomas Iraschko und Alexandra Maurer vom Bürgerbüro. Das Format wurde zum dritten Mal als Kooperation der Stadtgemeinde Eisenerz und der Fachstelle „beteiligung.st“ umgesetzt und verfolgt das Ziel, junge Menschen für demokratische Prozesse zu sensibilisieren und ihre Beteiligung am Gemeindeleben zu stärken. Abschließend formulierten die Jugendlichen ihre eigenen Anliegen und Ideen, die dann mit Vertretern des Stadtrates diskutiert wurden. 15 Jugendliche aus verschiedenen Eisenerzer Schulen nahmen an der Politikwerkstatt „Mitmischen“ teil. Foto: beteiligung.st

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