Seite 2 14./15. Mai 2025 LOKALES www.rundschau-medien.at Mariazell. Die Mariazeller Bergbahnen müssen ihre Schulden per Konkursverfahren regulieren, mit dem Betrieb soll es weitergehen. Vergangene Woche wurde über die Mariazeller Schwebebahnen GmbH sowie über deren Tochterfirma Mariazeller Seilbahnbetriebs GmbH jeweils ein Konkursverfahren eröffnet. Die Bergbahnen haben die Insolvenz selbst beantragt, nachdem es trotz sehr erfolgreicher Sommersaison 2024 und zufriedenstellender Wintersaison 2024/25 nicht gelungen sei, wirtschaftliche Altlasten der vergangenen Jahre abzubauen, wie Geschäftsführer Johann Kleinhofer mitteilt. Eine Fortführung des Betriebs wird angestrebt. Bei der Seilbahnbetriebs GmbH besteht eine Überschuldung in der Höhe von etwas mehr als Bürgeralpe stellte Antrag auf 1,1 Millionen Euro. Ganz anders die Lage bei der Schwebebahnen-Gesellschaft: Sie hat zwar Passiva in der Höhe von 6,3 Millionen Euro in den Büchern, diesen stehen aber rechnerisch 11,8 Millionen Euro an Aktiva gegenüber. Es handelt sich dabei um eine sogenannte „Going-Concern“-Bewertung, das heißt, die Höhe der Aktiva gilt bei Weiterführung, bei einer allfälligen Liquidierung würde weniger übrigbleiben. Laut Kleinhofer werde mit neuen Partnern bzw. Investoren an einem Weiterführungskonzept gearbeitet, das auf eine Stärkung des Ganzjahresbetriebs abzielt. Neben der Kabinenseilbahn gehören zum Unternehmen auch zwei VierersesMautern. Wenn der Landesrechnungshof selber in der Überschrift einer begleitenden Aussendung zu einem Prüfbericht das Wort „Streicheleinheiten“ verwendet, kann der Prüfling grundsätzlich tief durchatmen. Der Prüfling ist im konkreten Fall der Tier- und Freizeitpark „Wilder Berg“ in Mautern, dessen Gebarung im Zeitraum 2020 bis 2023 unter die Lupe genommen wurde. Tatsächlich spart der Prüfbericht unterm Strich nicht mit Lob für den Betrieb. Besucherzahlentwicklung, Investitionen, Strategie und Buchführung werden durchgehend positiv beurteilt. Punktuelle Kritik gibt’s zu Beschaffungsvorgängen, da fordert der Rechnungshof verstärkte Einholung von Vergleichsangeboten und eine ausführlichere Dokumentation. Der Tierpark in Mautern wurde im Herbst 2014 zur Gänze vom Land Steiermark übernommen, seit 2015 firmiert er als Wilder Berg, der somit im heurigen Jahr das zehnjährige Jubiläum feiert. Mit der Führung des Betriebs ist per Managementvertrag die Planai-HochwurzenBahnen GmbH betraut. Gutes Rechnungshof-Zeugnis für Wilden Berg 12 Das ist los! Veranstaltungsübersicht für die Region. 26 Kleinanzeigen, Impressum auf Seite 28. 39 Service in der Rundschau, Standesmeldungen ab 38. 16 Gesehen und gefahren: der neue Smart #3. Diesmal in der Rundschau 18 Heim – Haus – Garten: Rund ums Thema Glas. 34 Buchverlosung: Peter Rosegger und die Alpler. Fotos: MaW, KD, Hiller Sorgenkinder Die Nachricht von der Insolvenzeröffnung über die Mariazeller Bürgeralpe fügt sich ein in ein insgesamt eher düsteres Bild, das sich beim Blick auf kleinere heimische Schiberge ergibt. Der Ausstieg des langjährigen Gönners und Ermöglichers Stefan Pierer auf der Aflenzer Bürgeralm, das erzwungen frühe Saisonende auf dem Niederalpl, das wiederkehrende Bangen um Wohl und Weh der Veitscher Brunnalm, und die Liste an Sorgenkindern ließe sich gewiss noch verlängern. Gemeinsam haben sie nicht nur eine herausfordernde Kombination aus relativ geringer Höhenlage und großteils sonnseitigen Abfahrten. Es eint sie auch die durchaus knifflige Frage: Wie defizitär darf so ein Freizeitbetrieb sein, damit wir ihn uns volkswirtschaftlich dennoch leisten können bzw. müssen? Denn für gewöhnlich hängt im Tal ja vieles mit dran: Gasthäuser, Pensionen und Hotels samt Zulieferern, Sporthandel, nicht zu vergessen auch Vereine mit engagierter Nachwuchsarbeit. Letztendlich wird es wohl auf wirtschafts- und tourismusstrategische Entscheidungen der öffentlichen Hand hinauslaufen müssen. Am Beispiel Mautern: Der Wilde Berg, soeben vom Rechnungshof „gestreichelt“, gilt mittlerweile als Vorzeigebetrieb. Denn er bringt Leben und kostet das Land im Schnitt „nur“ gut 400.000 Euro pro Jahr. karl.doppelhofer@rundschau-medien.at Kommentar
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