Obersteirische Rundschau, 17. / 19. Mai 2023, Ausgabe Mürztal-Waldheimat

Seite 8 17./19. Mai 2023 LOKALES www.rundschau-medien.at St. Barbara. Der Waldverband Mürztal lud zur Generalversammlung imMitterdorfer Schloss Pichl. Der Waldverband Mürztal hat im vergangenen Kalenderjahr rund 98.100 Festmeter Holz aus den Beständen seiner Mitgliedsbetriebe vermarktet, zu rund 82 Prozent handelte es sich dabei um Blochholz. Diese Zahlen wurden jüngst bei der Jahreshauptversammlung präsentiert, die in der Forstlichen Ausbildungsstätte Pichl in St. Barbara-Mitterdorf abgehalten wurde. Dem Waldverband Mürztal, der den Altbezirk Mürzzuschlag umfasst, gehören 494 Betriebe mit einer Gesamtforstfläche von rund 15.700 Hektar an. „Wir sind gut unterwegs und nutzen den jährlichen Zuwachs vernünftig“, sagte Obmann Christian Rinnhofer. Geschäftsführer Andreas Jäger berichtete von einer starken Zunahme des Käferholzes in der zweiten Jahreshälfte und verwies in dem Zusammenhang auf die Waldhygiene als „oberstes Gebot“. Käfer-Referat. Dem kleinen Insekt mit großem Schadenspotenzial widmete auch Martin Bilanz und Aufrufe zur Wachsamkeit Obmann Christian Rinnhofer hielt mit den anwesenden Mitgliedern Rückschau auf 2022. Foto: KD Martin Gspaltl widmete seinen Gastbeitrag dem Borkenkäfer. Foto: KD Gspaltl von der Bezirksforstinspektion Bruck-Mürzzuschlag sein Gastreferat. „Der Klimawandel ist ein Freund des Borkenkäfers“, sagte er, und während auch die Wuchsbedingungen für die Fichte laut Prognosen in den kommenden Jahrzehnten immer schwieriger würden, verbesserten sich gleichzeitig die Umstände für den Schädling. Der Käfer hat eine sehr hohe Vermehrungsrate und fliegt teils schon in drei Hauptgenerationen pro Jahr aus. Gspaltl spielte einen Kurzfilm über die Situation in Oberkärnten und Osttirol ein. Dort haben Sturm, Schneedruck und Borkenkäfer als unheilvolles Dreigestirn hunderte Hektar Wald regelrecht dahingerafft. Achtsamkeit. „So schlimm würde es bei uns nicht sein, weil das Gelände großteils einfacher ist und die Wälder besser erschlossen sind, sodass wir schneller und besser eingreifen könnten“, sagte Gspaltl. Dennoch sei erhöhte Wachsamkeit gefragt. Ein Appell, dem sich Waldverband-Steiermark-Geschäftsführer Bernd Poinsitt und der Obmann des benachbarten Regionalverbandes Mur-Mürztal Hannes Pirstinger als Gäste der Versammlung anschlossen. Neue Ausbildung. Thomas Ully und Florian Hechenblaikner von der Forstlichen Ausbildungsstätte Pichl präsentierten ein neues Kursprogramm, das im Juni erstmals startet und in der Folge auf alle steirischen Bezirke ausgedehnt werden soll. Ziel des Angebots namens „Waldpower“ ist die Ausbildung von 200 „klimafitten WaldpflegerInnen“, Zielgruppe sind naheliegenderweise unter anderem die Forstwirte. Großflächiger Käferbefall ist für die Forstwirtschaft ein Schreckensszenario. Foto: AdobeStock

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