Obersteirische Rundschau, 8. / 9. März 2023, Ausgabe Leoben

Seite 14 8./9. März 2023 LOKALES www.rundschau-medien.at Steiermark. Heimische Abfall- und Recyclingunternehmen fordernmehr Personal für die Umweltabteilung des Landes. Durchs Überschreiten von Verfahrensfristen entstehe immenser Schaden. Mit einem Alarmruf meldet sich die heimische Abfall- und Recyclingbranche. Durch chronische Unterbesetzung der Landesumweltabteilung gingen in der Steiermark Millionen verloren, heißt es seitens des Verbands der Österreichischen Entsorgungsbetriebe, kurz VOEB. „Der Fristenlauf bei Genehmigungsverfahren wird so gut wie nie eingehalten, wir können dadurch oftmals Förderungen nicht abholen“, sagte Saubermacher-Vorstandsmitglied Andreas Opelt in seiner Funktion als Vizepräsident des VOEB bei einem Medientermin in Graz. „In den vergangenen zwei Jahren waren es Investitionen von rund 50 Millionen Euro, die deshalb nicht umgesetzt werden konnten“, so Opelt. Wer Recycling und smarte Abfallwirtschaft wolle, müsse auch entsprechende Investitionen ermöglichen. „30 statt 6 Monate“. „Wir warten im Schnitt zweieinhalb Jahre auf Entscheidungen, die innerhalb von sechs Monaten vorliegen sollten“, sagte der Geschäftsführer der ABEZDeponie Frohnleiten Hannes Schuster. Besonders heikel sei die Situation auch deswegen, weil vom Bund neue sogenannte Schlüsselnummern für Abfallstoffe vergeben wurden und die konkrete Zuweisung, die durch die Landesbehörden erfolgt, hinterherhinke. „So lange wir die neuen Nummern nicht haben, dürfen wir das Material nicht entgegennehmen“, sagt Schuster. Und das gilt auch für Stoffe, die seit Jahr und Tag in Frohnleiten lagern. Rund 20.000 Tonnen gingen derzeit mangels zugewiesener Nummern ins Ausland, so Schuster. Auch die Firma BRM Recycling hadert mit der Dauer von Verfahren. „Für ein von uns beantragtes Kompostwerk ist jetzt die Förderungsfrist ausgelaufen, ohne dass es überhaupt einen Verhandlungstermin gegeben hätte“, sagte Geschäftsführer Arno Schnitzer. Mappen statt Heftl. Unterstützt wurde das Trio beim Medientermin von Rechtsanwalt Martin Eisenberger. Er sprach von „Die Uhr tickt“: Andreas Opelt, Hannes Schuster, Martin Eisenberger und Arno Schnitzer (v. li.) beim Medientermin. Foto: KD „Wer smarte Abfallwirtschaft will, muss Investitionen ermöglichen“ aktuell rund 100 verzögerten Verfahren in der Steiermark. „Die Umweltgesetze sind sehr komplex geworden“, sagte er, „vor 20 Jahren war der Kodex ein Reclam-Heftl, jetzt sind es zwei Mappen zu je 1400 Seiten. Das ist ja in Ordnung, bloß wurde gleichzeitig in der Verwaltung eingespart, und das geht sich nicht aus.“ Niederösterreich habe in diesem Bereich dreimal so viele Leute wie die Steiermark, Kärnten gleich viele, jedoch in etwa ein Drittel des Aufwands. „Es ist keine Kritik an der Behörde“, so Eisenberger, „die Leute sind extrem fähig, aber sie sind zu wenige.“ Die Politik sei gefordert, die Behörde mit mehr Personal auszustatten. „Wir wissen, dass es nicht von heute auf morgen lösbar ist, aber wir wollen Signale, dass alle Hebel in Bewegung gesetzt werden“, sagte VOEB-Vize Opelt, „wir schreien in Wahrheit seit zehn Jahren.“ Estag: Rückkauf der Anteile besiegelt Steiermark. Die Energie Steiermark (Estag) befindet sich wieder zu 100 Prozent imEigentum des Landes. In einer Sondersitzung hat der Landtag den nötigen Finanzierungsrahmen von rund 533 Millionen Euro netto abgesegnet. Unmittelbar nach der Sitzung wurden die Verträge mit der Fondsgesellschaft Macquarie Asset Management, die bislang mit 25 Prozent plus 150 Aktien an dem Unternehmen beteiligt war, von LH Christopher Drexler, Vize Anton Lang und Hilko Schomerus (Macquarie) unterzeichnet. Verkaufen Sie Ihre Schätze nicht billig! Leoben, Bruck. „Gold- und Silberaufkäufer wachsen wie die Schwammerl aus dem Boden. Bitte informieren Sie sich im seriösen Fachhandel, bevor Sie Ihren Schmuck oder Ihre Münzen für wenig Geld an solche Händler oder in Handyshops verkaufen“, sagen Lisa und Richard Jahrbacher. „Unsere Experten in den Geschäften im Haus von Glasbau Gruber am Brucker Hauptplatz oder beim Schwammerlturm in Leoben beraten Sie über den aktuellen Wert Ihrer Schmuckstücke und Münzen sowie von Zahngold, Silberbesteck, Silberdosen, alten Orden, Büchern, Uhren, Bildern, Möbeln und vielem mehr. Auch Ankauf gegen Barzahlung und Hausbesuche sind möglich.“ Nähere Info erhalten Sie unter Tel. 03842/43460 oder 0664/3382716 sowie online auf www.jahrbacher.at. Lisa-Marie Jahrbacher-Karner schätzt Ihre Schmuckstücke. Foto: Niederwieser Steiermark. Mit der Umweltabteilung (siehe oben) hat sich auch der Bundesrechnungshof befasst und einen Rohbericht vorgelegt. Dieser war Thema in der jüngsten Landtagssitzung. In der Beantwortung einer dringlichen Anfrage dazu verwies Landesrätin Ursula Lackner auf die Reorganisation der Abteilung, die im Untersuchungszeitraum noch nicht veranlasst gewesen sei. Seit Einbringen eines neuen Personalkonzepts seien mehr als 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neu aufgenommen worden. Negativ auf die Verfahrensdauer wirke sich oftmals auch aus, dass Projekte mit unzureichenden Unterlagen eingereicht würden, so Lackner. „Mehr als 20 Leute aufgenommen“

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